Klimawandel ist in aller Munde. Auf den ersten Blick ist der heutige Klimawandel, beginnend mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert, eine lokale / regionale / erdenweite Zunahme von Temperatur und Wetterextremen. Doch immer mehr Menschen fühlen, dass gravierende Veränderungen stattfinden, die uns auffordern, unsere Rolle als Erdenbewohner, und insbesondere unser Verhältnis zur Natur, neu zu denken und zu gestalten. 

Ich bin von Ausbildung und Beruf Meteorologe, Physiker der Atmosphäre. Gelernt habe ich die klassische Definition von Klima als mittlerem Zustand der Atmosphäre, beschrieben durch Parameter wie Temperatur, Luftdruck, Wind – und dass Klimaänderungen die Änderung dieses Zustandes mit der Zeit sind. Klar ist, dass diese Definition in der aktuellen Diskussion um den Klimawandel zu kurz greift: Zu betrachten ist nicht nur die Atmosphäre, sondern das gesamte Erdsystem: alles hängt miteinander zusammen, alles ist voneinander abhängig. Der moderne Klimabegriff versteht daher Klima als Eigenschaft eines komplexen Systems, das die Atmosphäre, die Ozeane sowie die Landflächen einschließlich der marinen und terrestrischen Biosphäre umfasst (Claussen, 2003), d.h. das gesamte unbelebte aber auch belebte Erdsystem mit seiner Vegetation, der Tierwelt und den Menschen.

Städte spielen in der Zukunft eine immer wichtigere Rolle auf der Erde. Zu Recht wird vom 21. Jahrhundert als dem Jahrhundert der Städte gesprochen.

Mit 10 Thesen möchte ich zum Nach- und Weiterdenken für eine nachhaltige und klimagerechte Stadt der Zukunft anregen.

Literatur:

Claussen, Martin (2003): Klimaänderungen: Mögliche Ursachen in Vergangenheit und Zukunft. In: UWSF – Z Umweltchem Ökotox 15 (1), S. 21–30. DOI: 10.1007/BF03038671.