Urban Farming der Gemeinde Wien: Biokartoffeln aus eigenem Anbau für die Wiener Pensionisten-Wohnhäuser

 

Pressestelle der Stadt Wien

Bürgermeister Ludwig und Gemeinderätin Sima: „Aktiv gegen Klimawandel mit Gemüse aus Wien“

Wiener Pensionisten-Wohnhäuser genießen Bio-Kartoffeln aus Wien – die neue Logistik spart 40 Tonnen CO2 pro Jahr

Bio-Kartoffeln aus Wien: Die BewohnerInnen der Wiener Pensionisten-Wohnhäuser geniesse sie das ganze Jahr über. Der jährliche Bedarf des Kuratorium Wiener Pensionisten Wohnhäuser beträgt rund 350 Tonnen Bio-Erdäpfel. Die hochwertigen Lebensmittel werden auf den Flächen des stadteigenen Bio-Zentrum Lobau nach strengen Bio-Kriterien angebaut und geerntet.

Das Bio-Zentrum der Stadt Wien ist auf die Urproduktion von Gemüse und Getreide spezialisiert. Da es nur wenige bio-zertifizierte Betriebe gibt, die über die entsprechende Distributionsstruktur verfügen, wurde bis vor kurzem mit einem Großhändler in Niederösterreich zusammengearbeitet, was natürlich längere Transportwege bedingte. Die Stadt Wien will jedoch die gesamte Wertschöpfungskette in Wien aufbauen und die Verteilung der regionalen Bio-Lebensmittel mit möglichst kurzen Transportwegen umsetzen. Mit dem Bio-Betrieb Gartenbau Auer wurde ein geeigneter Kooperationspartner in Simmering gefunden, der die Lagerung der gesamten Absatzmenge und die wöchentliche Auslieferung an die 30 Regionalküchen der Pensionistenwohnhäuser durchführt. Diese Änderung in der Distributionspolitik bewirkt eine Emissionsreduktion von rund 40 Tonnen CO2 pro Jahr – und die Bio-Kartoffeln kommen noch frischer auf den Tisch!

„Die Wiener Bäuerinnen und Bauern leisten großartige Arbeit, produzieren erstklassige Produkte und tragen durch kurze Transportwege wesentlich zum Klimaschutz in Wien bei. Wir unterstützen als Stadt die heimische Produktion und ich freue mich, dass es gelungen ist, innerhalb der Stellen der Stadt Wien noch enger zusammenzuarbeiten und mit der neuen Logistik noch rascher und frischer liefern zu können“, so Bürgermeister Michael Ludwig. Umweltstadträtin Ulli Sima: „Die Wiener Landwirtschaft produziert naturnah und verzichtet zudem gänzlich auf Gentechnik. In Wien setzen wir seit dem Jahr 2000 aktive Klimaschutzmaßnahmen in allen Bereichen und auch die heimische Landwirtschaft leistet einen wesentlichen Beitrag.“

Erdäpfel-Schauen: Ausflugsziel für PensionistInnen

Bei Exkursionen zum stadteigenen Bio-Zentrum Lobau sowie zum Gartenbau Auer in Simmering können sich die Bewohnerinnen und Bewohner der Pensionisten-Wohnhäuser selbst von der hohen Qualität ihrer Lebensmittel überzeugen. Für die MitarbeiterInnen der Einkaufsabteilung sowie für die Küchenchefs und Lehrlinge werden spezielle Betriebsbesichtigungen angeboten und so der Kontakt gestärkt. Mit dieser neuen Kooperation wird die regionale Wiener Wirtschaft gestärkt, die KonsumentInnen freuen sich über frisches Biogemüse aus ihrer Stadt.

40 Jahre Erfahrung: Wien ist Bio-Pionierin

Die Stadt Wien zählt mit rund 1.900 Hektar Biofläche zu den größten heimischen Bio-Betrieben. Mit über 40 Jahren Erfahrung im Bio-Anbau ist die Stadt zugleich Bio-Pionierin. Angebaut werden verschiedenste Getreidesorten von Weizen, Roggen, Gerste und Dinkel über Hafer bis hin zu Mais und natürlich auch Erdäpfel. Die MA 48 liefert den Bio-Kompost, der aus Makrophyten und anderen Bio-Abfällen hergestellt wird. Die Kompost-Düngung verbessert den Wasserhaushalt, die Durchlüftung und die Durchwurzelbarkeit des Bodens. Bio-Dünger ist somit eines der Grundprinzipien im biologischen Landbau, denn nicht die Pflanzen werden gedüngt, sondern der Boden. Damit entspricht die Stadt auch den strengen Richtlinien von „Bio Austria“, denen sie sich beim Anbau von Bio-Gemüse unterworfen hat.

Alte Sorten in violett, pink und blue

Viele alte Sorten sind durch die Industrialisierung der Landwirtschaft von den Äckern verschwunden. Die Stadt Wien nimmt ihre Verantwortung für den Schutz der Artenvielfalt wahr und kultiviert auch seltene Erdäpfelsorten wie Violetta, Pinki und Salad Blue.

70.000 Tonnen Gemüse aus Wien

Insgesamt werden von den landwirtschaftlichen Betrieben in der Stadt etwa 40 verschiedene Sorten Gemüse angebaut und über 70.000 Tonnen jährlich geerntet. Paradeiser, Gurken, Salate und Paprika sind dabei die beliebtesten Frischgemüsesorten der WienerInnen.

Fotos: C.Jobst/PID