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Selten habe ich ein so unterhaltsames und gleichzeitig nützliches Buch gelesen wie ‚Aufbäumen‘ von Conrad Amber. Der Titel ist eigentlich irreführend, wenn man ihn nicht nur symbolisch versteht. Zwar haben Bäume ganz offensichtlich eine besondere Präferenz beim Autor, doch geht es in diesem Buch um sein grosses Ziel: uns auch in den Städte zurückzuführen zu einer Erfahrung der Natur. Die Freude daran, jeden Fleck in einer Umgebung von städtischer Bebauung begrünt zu sehen und noch weiter zu begrünen ist in jeder Zeile zu spüren – nicht nur aus klimatischen und biologische Gründen, sondern ebenso zum Wohlbefinden und visuellen Genuss.

So ist denn auch das Buch zunächst eine Art Tagebuch seines eigenen Erfahrungs- und Lernprozesses im Umgang mit Bäumen, Sträuchern und Wiese rund ums eigene Haus, das die Leser nachvollziehen können und auch denjenigen Lust auf Begrünen machen kann, die bislang dieser Dimension ihrer Umgebung weniger Beachtung gewidmet haben. Stück für Stück erweitert sich sodann der Blick zu immer neuen Entdeckungen in anderen Gegenden, auf andere Gelegenheiten und Möglichkeiten, um Pflanzen einen Lebensraum zu bieten – bis es schliesslich immer mehr den Charakter eines Handbuchs annimmt über die diversen Möglichkeiten für Stadtbäume, für das Begrünen von Strassen, von Hecken bis hin zu Fassaden, Balkonen und Dächern. Conrad Amber breitet nahezu beiläufig, garniert mit vielen schönen Beispielen, Kenntnis über die diversen Sorten von Bäumen und Pflanzen vor den Lesern aus, wobei er auch mit vielen grossartigen Fotos die Lust zum Nachmachen und Ausprobieren entfacht.

Obwohl in diesem Buch nahezu alle Fragen über das ‚was tun?‘ um die Städte zu Begrünen, Antworten finden, bleibt es unterhaltsam und anregend. Somit eine Lektüre nicht nur für die sogenannten Laien, sondern auch für Fachleute, die ja in vielen Fällen so spezialisiert sind, dass sie ausserhalb ihres engen Fachgebiets nicht viel mehr wissen als andere Menschen.

Verlag Braumüller ISBN 978–3-99100-404-2