VOGELHOTELS für VÖGEL, INSEKTEN und andere Tiere

Vorbemerkung durch die Redaktion:
Flora ist nicht losgelöst zu sehen von Fauna. Kein Grün ohne Insekten und Vögel… das ist eine Wahrheit, die oft vergessen wird, auch durch ‚grüne‘ Fachleute. Es hat uns daher besonders gefreut, in Hans Eijkenboom einen Künstler zu finden, der die Herausforderung angenommen hat: in seinem künstlerischen Schaffen Plätze zu gestalten für Insekten und Vögel – mehr nocht: die ständige Veränderung, die Lebendiges bedeutet, als ein Gestaltungselement in seinen Kunstwerken zu gebrauchen. Eine neue Form von Kunst im öffentlichen Raum !

Was sind Vogelhotels?

Vogelhotels bestehe aus verschiedenen Konzepten für Nistkästen für unterschiedliche Tiere. Ich habe bestehende Konzepte für Nistkästen kombiniert und einige eigene Erfindungen hinzugefügt. Die Objekte sind für Vögel, Insekten, Fledermäuse, Schmetterlinge und vielleicht noch andere nützliche kleine Tiere gemacht. Ich nenne meine Objekte zwar ‚Vogelhotels‘, sind sind aber keineswegs nur für Vögel !

In den Bauwerken finden diese Tiere Nistraum, Nahrung und Wasser. Die Konstruktionen sind bis zu 6 m hoch und zur Stabilität fest im Boden verankert mit einem Fundament aus Beton. Die Basiskonstruktion – aus Holzbalken – ist recht einfach und gibt einen stabilen Rahmen für die Objekte, die darin aufgenommen werden. Inzwischen sind drei solcher Bauwerke in Den Haag gebaut worden.

Sowohl Kunstwerk als auch Naturobjekt

Die Vogelhotels sind sowohl Kunstwerke als auch Naturobjekte. Mein Ziel ist es, mitten in der Stadt in einer Umgebung mit wenig Bäumen und Sträuchern ein künstliches Biotop zu schaffen, worin kleine Tiere überleben und sich fortpflanzen können. Ich möchte gerne, dass die Bewohner und Passanten sich durch die Vogelhotels dessen bewusst werden, dass in ihrer Umgebung Tiere leben und dass sie an diesem Umstand Freude empfinden. Ich will interessante und auch im ästhetischen Sinne schöne Kunstwerdke entstehen lassen, die – im Gegensatz zu den meisten Kunstwerken – nicht statisch sind, sondern sich stets verändern. 

Die Vogelhotels haben keine feststehende Form. Ein Vogelhotel folgt einem Konzept, worin die Form bestimmt wird durch den Ort, wo es gebaut wird und eine Antwort gibt auf die spezifischen Wünsche der Nutzer und der Umwohnenden. Jedes neue Vogelhotel  kann also wieder anders aussehen als das vorher realisierte. Da ich mich um Nachhaltigkeit bemühe, benutze ich auch so viel wie möglich gebrauchte Materialien.

Ausgeführte Arbeiten

Das erste Vogelhotel, das ich gebaut habe, bestand aus dem Stamm einer grossen alten Pappel, die gefällt wurde zugunsten von Neubau. Der Stamm wurde aus der Erde geholt und etwas weiter entfernt wieder in der Erde verankert, sodass ich davon ein Naturobjekt/Kunstobjekt machen konnte, und so wiederum ein Biotop entstehen konnte – dadurch wurde die vertraute Natur, die mit dem Fällen verloren gegangen war, gewissermassen zurück gebracht. 

Für die Vogelhotels, die ich danach gebaut habe, habe ich hölzerne Rahmenkonstruktionen gemacht, an denen die verschiedenen Objekte befestigt werden konnten. 

Um diese Arbeit auf einen hohen fachlichen Niveau auszuführen, habe ich von Beginn an Kontakt aufgenommen zu Fachleuten im Gebiet von Biologie, Ornitologie und Naturschutzes. Diese Experten begrüssen meine Naturobjekte sehr – ich habe viele nützliche Ratschläge von ihnen erhalten und sie dann natürlich auch umgesetzt. Auch habe ich mich sachkundig gemacht mit diversen internationalen Websites und in sozialen Netzwerken.

Zu einem Teil stellen meine Projekte ‚terra incognita‘ dar, da ein Teil der Objekte und speziell auch der Kombination von Objekten experimentell sind. Die wichtigsten Bestandteile der Hotels, die Tiere und die Pflanzen, sind lebendiges Material. Das bedeutet, dass die Objekte sich verändern und immer wieder Anpassungen nötig werden. Wenn sich herausstellt, dass etwas nicht gut funktioniert, muss man eine andere technische Lösung ausdenken. Es ergeben sich immer wieder neue Möglichkeiten, die zu untersuchen der Mühe wert sind. Dadurch lerne ich viel und werden die Hotels auch immer besser. Es gibt noch viele neue Wege, die auszuprobiert werden wollen, und ich habe viele Ideen für neue Objekte und für Verbesserungen der bestehenden.  So hoffe ich denn auch, dass ich noch viele Objekte bauen kann, sodass diese Entwicklung weiter geführt wird.

Eigene Erfindungen und neue Arbeiten

Eine neue, sicherlich etwas bizar anmutende Idee ist zum Beispiel, einen Kasten für Spatzen zu kombinieren mit einem Insektenkasten… Was für Insekten müssen das sein, die nicht von den Spatzen gefressen werden?

Eigene Erfindungen sind zum Beispiel die Futtersilos und die Wasserreservoirs. Ein Futtersilo sorgt dafür, dass immer Futter vorhanden ist. Auf den Futtertablets können die Nutzer selbst dafür sorgen, dass Futternachschub kommt. Die Silos sind übrigens, ebenso wie die anderen Objekte, so viel wie möglich aus gebrauchtem Material gemacht. Diese Silos sind aus PVC-Regenfallrohren gemacht und die Näpfchen stammen aus dem Supermarkt. Das Futter ist abgedeckt durch Maschendraht, sodass es allein zugänglich ist für kleine Vögel, Tauben, Krähen und Möven können nicht ran kommen. 

Bildquellen: Hans Eijkenboom